MCAS
Mastzellen gehören zu unserem Immunsystem,
wo sie für die Abwehr von körperfremden Erregern verantwortlich sind.
Sie sind also sehr nützlich, weil sie uns schützen.
Bei dem Mastzellaktivierungssyndrom sind die Mastzellen jedoch aus unterschiedlichen Gründen überaktiv.
Sie schütten zu häufig und übermäßig viele Botenstoffe aus.
Es kommt zu einem Überschuss an Histamin
und anderen Botenstoffen in unserem Körper.
Das führt zu vielen unterschiedlichen Beschwerden,
da sich Mastzellen in fast allen Organen befinden
und es überall Rezeptoren für Histamin gibt.
Histamin kann dort -andocken- und viele verschiedene Reaktionen auslösen.
Symptome
Allgemein
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Fieber
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grippeartige Symptome
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erhöhte Infektanfälligkeit
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Entzündungen im Körper und den Organsystemen
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Menstruationsbeschwerden
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Muskel-/Gelenkschmerzen
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Allergien
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Angioödeme
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Zahnschmerzen/ Beschwerden mit den Zähnen
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innere Unruhe
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allgemeines Krankheitsgefühl
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geringe Belastbarkeit
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Unverträglichkeiten und Intoleranzen
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Empfindlichkeit gegenüber Gerüchen, Geräuschen, Licht und Sonne
Neurologisch
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Brain Fog (Gehirnnebel)
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Schwindel
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Kopfschmerzen
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Müdigkeit/ Fatigue
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Vergesslichkeit
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Konzentrationsschwierigkeiten
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Schlafstörungen
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Migräne
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Ängste
HNO
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Aphten
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Asthma
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Hustenreiz
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verstopfte/ laufende Nase
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Niesen
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Schnupfen
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Luftnot
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Schwellung
Dermatologisch
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Ausschläge
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Juckreiz
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Rötung
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Flush (plötzliches erröten des Gesichts und der Halsregion)
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Urtikaria
Herz/ Kreislauf
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Brustschmerzen
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Herzrasen
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Kreislaufbeschwerden
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erhöhter/ niedriger Blutdruck
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Ohnmachtsanfälle
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Herzrhythmusstörungen
Gastrointestinal
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Übelkeit/ Erbrechen
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Diarrhoe (Durchfall)
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Bauchschmerzen/ -krämpfe
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geblähter Bauch
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Blähungen
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diverse Nahrungsmittelunverträglichkeiten
Anaphylaxie
Anaphylaxie ist eine starke und lebensbedrohliche allergische Reaktion des Immunsystems.
Trigger
Trigger sind sogenannte Verursacher, Impulse oder Reize, die Symptome
und Beschwerden auslösen können.
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Nahrungsmittel
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Zusatzstoffe
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Emulgatoren
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Farbstoffe
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Konservierungsmittel
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Alkohol
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Kohlensäure
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Medikamentenwirkstoffe
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Wetterumschwung
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Hitze / Kälte
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Gerüche
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Duftstoffe
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körperliche / geistige Anstrengung
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Insektengift
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Stress
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Kontrastmittel
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Umwelteinflüsse /-reize
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Schlafstörungen
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hormonelle Veränderungen
Diagnostik
Die Diagnostik und Behandlung von Histamin-bedingten Erkrankungen ist eine umfangreiche, herausfordernde und zeitaufwendige Aufgabe.
Ausführliche Gespräche, Labor-Untersuchungen, spezielle Fragebögen und viele wiederkehrende Verlaufskontrollen beim behandelnden Arzt sind dafür notwendig.
Erschwerend kommt hinzu, dass es noch keine allgemein gültigen und anerkannten Diagnosekriterien sowie Leitlinien für die Behandlung von MCAS gibt.
Wichtig: Bevor man ein Mastzellaktivierungssyndrom diagnostiziert, müssen andere Krankheiten, die aufgrund der Beschwerden und Symptome an eine Mastzellerkrankung denken lassen, sicher ausgeschlossen worden sein.
Labor-Diagnostik
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Histamin im Blut
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Histamin-Metabolite im 24h Sammelurin
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Diaminooxidase (DAO) Aktivität im Blut (Die Diaminooxidase ist ein Histamin- abbauendes Enzym.)
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Tryptase im Blut (Botenstoff, der von den Mastzellen gebildet und freigesetzt wird.)
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Leukotriene im Urin (Weiterer Botenstoff, der von den Mastzellen freigesetzt wird und bei einem Mastzellaktivierungssyndrom erhöht sein kann.)
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Darmspiegelung (Koloskopie) und Magenspiegelung (Gastroskopie) (Durch die Entnahme von Gewebeproben und die histologische Untersuchung von Stufenbiopsien aus dem Magen-Darm-Trakt kann festgestellt werden, ob eine vermehrte Anzahl, veränderte Form oder erhöhte Dichte der Mastzellen vorliegt.)
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Lymphozytentransformationstest (LTT) auf diverse Nahrungsmittelunverträglichkeiten
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Untersuchung auf Allergien (z.B. Prick-Test auf der Haut und/ oder ein IgE-Allergenprofil im Blut)
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Labor-Untersuchungen der Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente im Körper (Zwecks dem eventuellen Vorliegen von Mangelerscheinungen.)
Bei ausgeprägten Verläufen des Mastzellaktivierungssyndroms kann eine Gabe von Antihistaminika
und/ oder Mastzellstabilisatoren notwendig sein.
Bei leichten Verläufen ist es sogar möglich, ganz ohne Medikamente auszukommen.
Versuche, eine für dich verträgliche Ernährung einzuhalten, mögliche Trigger zu vermeiden, und prüfe, inwiefern du durch eine Anpassung deines Lebensstils deine Mastzellen beruhigen könntest.